"Gesundbrunnen" Vitamin E: HOPE zerstört alle Hoffnungen

26.06.2005
Die langfristige Nahrungsergänzung mit Vitamin E bei Patienten mit Gefäßerkrankungen und Diabetes mellitus verhindert weder Krebse noch Herz-Kreislauf-Ereignisse, sondern erhöht allenfalls das Risiko einer Herzschwäche.
Aufgrund einer Fülle von Laborstudien entstanden die griffigen Hypothesen, dass Vitamin E über seine antioxidative Wirkung antiatherogene (gegen Gefäßverkalkung) und antiproliferative (gegen Krebsbildung) Effekte zur Verhinderung der Arteriosklerose entfalten würde und sogar durch die Neutralisierung freier Radikale Krebs verhindern könne. Somit wird Vitamin E reichlich von alternativen Therapeuten und sonstigen Heilern auf Privatrezept eingesetzt. Über die Kosten streiten sich die Patienten mit ihren Krankenversicherungen. Die Hypothesen wurden nun in der wissenschaftlichen HOPE-Studie, die zwischen 1993 und 1999 stattfand, sowie in der Anschlußstudie HOPE-TOO zwischen 1999 und 2003 überprüft. HOPE schloss 9500 Patienten und HOPE-TOO über 7000 Patienten mit Arteriosklerose und Diabetes mellitus im Alter von mindestens 55 Jahren ein. In beiden Studien beobachtete man keine Unterschiede beim Auftreten von Krebsen, am Versterben an Krebsen und beim Auftreten von schweren Herz-Kreislauf-Ereignissen. Die mit Vitamin E-behandelten Patienten zeigten insgesamt eine höhere Rate an Herzschwäche und an Krankenhausbehandlungstagen.
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